Falls konservative Methoden bei der Behandlung der Belastungsinkontinenz nicht helfen, kann ein operativer Eingriff helfen. Als Alternative zur der seit längerem bekannten Implantation eines künstlichen Schliessmuskels stehen nunmehr neue minimal-invasive Verfahren zur Verfügung, die hohe Raten von Heilung bzw. Besserung garantieren.
Am geringsten invasiv ist die Harnröhrenunterpritzung, die bei Schliessmuskelschwäche in die Nähe des Harnröhrenverschlusses endoskopisch erfolgt. Als Injektionssubstanzen kommen dabei heute hauptsächlich noch vernetzte Hyaluronsäure (Deflux®) zur Anwendung. Durch diese Unterfütterung wird ein elastisches Polster in der Nähe des Schliessmuskels erzeugt und ermöglicht damit einen verbesserten Harnröhrenverschluss. Durch teilweisen Abbau der Substanzen kann eine wiederholte Injektion erforderlich sein.
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Bei den Schlingenoperationen werden Schlingen unterschiedlicher Formen und Materialien unter die Harnröhre implantiert. Es hat sich gezeigt, dass beim Mann im Unterschied zur Frau die Systeme nach einer gewissen Zeit nachreguliert werden müssen, um auch im Langzeitverlauf Trockenheit (Kontinenz) zu gewährleisten. Diese Möglichkeit bietet die Remeex®-Schlinge, die in einem kleinen Eingriff in Lokalanästhesie nachgespannt werden kann.
Das ProACT®-System besteht aus 2 Silikonballons, die unter röntgenologischer Kontrolle über einen kleinen Schnitt am Damm in die Nähe des Blasenauslasses platziert werden. Über kleine in den Hodensack implantierte Ports kann das Füllvolumen der Ballons und somit der Druck auf die Harnröhre nachgestellt werden.
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